Freitag, 4. Dezember 2009

Erster Marathon

Am 11.10.2009 war es soweit: ich hatte mein Marathon Debut.

Vorgeschichte
Training verlief nicht einwandfrei, da ich wiedermals Probleme mit meinem Schienbein hatte und dann auch die Lust verlor. Meinen Trainingsplan konnte ich somit nicht einhalten (bzw. wollte nicht so recht :) ). 4 Wochen vorm Start dachte ich, nun muss ich aber doch was tun. Also habe ich wieder angefangen, teilweise schleppend und meist musste ich mich aufraffen. Hab dann im September die 100km Marke geknackt. Der längste Lauf war 25km, also keine wirklich gute Vorbereitung. Da ich nicht aus München komme habe ich ein verlängertes Wochenende mit meinen Eltern und Freundin dort verbracht und 4 Tage davor alles besichtigt...

2 Tage vor dem Lauf kam hinzu das ich kränkelte, Husten, Halsschmerzen und Schnupfen. Ich spielte sogar mit dem Gedanken nicht teil zu nehmen, was auch nicht verkehrt gewesen wäre. Aber da der Lauf nicht billig war, entschied ich mich dann doch teil zu nehmen.

Der Lauf
Kurz vorm Start gabs ne Dosis Nasenspray und es ging mir recht gut, das Wetter war ja auch ideal. Ich hatte mir vorgenommen ins Ziel zu kommen, egal zu welcher Zeit, unter 6h war aber insgeheim das Ziel. Die ersten Kilometer liefen wirklich schön rund, hab die 10km Marke bei knapp 60 Minuten durchbrochen und danach gings dann eher schleppend. Die ersten Gehpausen kamen ab km 17. Beim Halbmarathon fing dann an der Kopf eine Rolle zu spielen, ich bin teilweise 2-3km am Stück gegangen (war ja auch eine öde Gegend da hinten). So ging das bis km 26. Ab da spielte ich erstmals mit dem Gedanken auszusteigen, habe dann aber durchgerechnet dass ich mit durchgehen noch 6h schaffe (9min/km). Also bin ich erstmal weitergegangen. Das ist jedoch sehr schleppend da die km nicht weniger werden. Besonders schlimm war es am Marienplatz (glaub km28 oder so). Da war ich um Haaresbreite davor auszusteigen. Jedoch wollte ich einmal in meinem Leben ein 30km Schild sehen und stellte mir vor wie es wäre dies hinter mir zu lassen. Das gab mir einen riesen Schub und ich fing wieder an zu laufen. Sehr langsam zwar, aber es tat gut und ich habe das Schild tatsächlich hinter mir gelassen. Dann dachte ich mir "was sind schon 12km, das schaff ich schon" und wurde immer motivierter. Vor allem das Überholen von Läufern machte mir jetzt riesen Spaß und so steigerte ich mein Tempo und hielt so bis ca. 38km durch. Danach fingen wieder Gehpausen an, die sich mit Laufen abwechselten. Die letzten Kilometer waren gigantisch, es fühlte sich unglaublich gut an zu wissen das ich es schaffen werde, jeder der sich an seinen ersten Marathon erinnert weiß wovon ich rede. Km 40 war auch ein unglaublich tolles Gefühl, jedoch noch besser war es vorm Stadion, man hörte die Musik und wusste es ist nur noch eine Runde. Gänsehaut! Und dann im Stadion alles genossen. Herrliches Gefühl!!! Es war unbeschreiblich ins Ziel einzulaufen. Und hier wusste ich: das will ich noch mal haben!! Meine Zeit war 5:24:06.

Nach dem Lauf
Mit der Zeit des Laufes war ich zufrieden, wenn ich betrachte das ich gekränkelt habe und kaum Training hatte.
Ich hatte nach dem Lauf extrem mit Erschöpfung zu kämpfen und konnte auch nicht wirklich schlafen weil mir die Beine schmerzten. Aber immer mit einem positiven Beigeschmack des Erfolges. Mittlerweile habe ich einen Monat später wieder mit dem Laufen begonnen und freue mich schon jetzt auf den nächsten! Wann dieser sein wird weiß ich noch nicht, vielleicht der Berlin Marathon. Jedenfalls sind die nächsten Ziele erstmal Laufen, Laufen und Laufen, jedoch ohne Vorgaben. Momentan genieße ich es einfach raus zu gehen und mal zu laufen, ohne Uhr, ohne Pulskontrolle, einfach nur laufen...